Die Wurzelfüllung
copyright: © Hans Henning Teetzmann, November 2o18
Herr Krause saß in seinem Zimmer.
Frau Krause hörte sein Gewimmer,
denn tief in seinem Schneidezahn
griff eine Karies ihn an.
Nachdem er längre Zeit sich quälte,
er doch den Gang zum Zahnarzt wählte.
Saß zitternd auf dem Zahnarztstuhl
und nahm den Eingriff gar nicht cool.
Der Zahnarzt sah das routiniert
und hat ihm gleich mal vorgeführt,
wie ein Turbinenbohrer klingt,
wenn er gekonnt ins Zahnfleisch dringt.
Dann bohrte er sich immer tiefer
hinein in Krauses Oberkiefer.
Herr Krause wurde lang und länger,
ums Herze wurd´s ihm bang und bänger.
Dann stellte kühl der Doktor fest,
dass so sich nichts mehr retten lässt.
Hier kann man nur den Nerv abkillen
und dann den hohlen Zahn verfüllen.
Gesagt, getan - er ging's gleich an.
Das war recht teuer für den Mann
und schmerzhaft er den Bohrer spürte,
was den Herrn Doktor kaum berührte.
Dann, mit der Hand, doch äußerst fest,
erbohrte er den letzten Rest.
Durch Krause ist der Schmerz gepfiffen,
die Hände fest den Stuhl umgriffen!
Nach einer Sitzung von vier Stunden
hat er sich aus dem Sitz gewunden,
verliess erleichtert dieses Feld,
um - A - die Schmerzen, - B - sein Geld.
Doch innerhalb der ersten Wochen,
da ist der hohle Zahn gebrochen.
So war des Zahnarzts edle Kunst
genau genommen ganz umsunst!
copyright © Hans Henning Teetzmann, November 2o18
Mit schriftlicher Genehmigung des Autors.
Jede Weiterverbreitung oder Kopie, auch auszugsweise,
bedarf der schriftlichen Genehmigung des Autors.
|
Hans Henning Teetzmann
Präzisionsreimer aus Hamburg.
Weitere Texte von Hans Henning Teetzmann:
Die Wohltäter
Glaube
Die Wurzelfüllung
Die Helpline
Pin
Coffeeshop
Hochzeitsplanerin
Weitere Autoren:
|